Bochum, 29.01.2021 – Gerd Müller (58) ist schon viel herumgekommen für die IT-Sicherheit. 1989 hat er seine Karriere als Hardware-Entwickler in Frankreich angefangen und ist über Stationen in der Schweiz seit 2002 beim eurobits-Mitglied secunet beschäftigt. Dort ist er seit 2007 für den EU-Vertrieb zuständig und dadurch in engem Kontakt mit EU-Institutionen und Agenturen wie z.B. Europol und Frontex. Dadurch ist er schon seit langer Zeit häufig in Brüssel unterwegs – wo er seit Kurzem eurobits als hochrangiger Vertreter in der European Cybersecurity Organisation (ECSO) vertritt.
Gerd Müller, herzlichen Glückwunsch. Anfang Dezember sind Sie bei der ECSO zum Vice Chairman für die Verbände und zum Vertreter der Verbände im Strategy Board gewählt worden. Wann sind Sie überhaupt zur ECSO gekommen?
2016 habe ich die ECSO mitgegründet. Damals war ich als Vertreter vom TeleTrusT e.V eines von fünf Mitgliedern im Lenkungsausschuss. Unter dem damaligen EU-Kommissar Günther Oettinger ist mit der ECSO zum ersten Mal eine sogenannte contractual Public-Private Partnership (cPPP) im Bereich Cybersecurity gegründet worden, um die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zu fördern. Die Vereinbarung wurde am 5. Juli 2016 in Straßburg unterzeichnet. Ich war von Beginn an als Vice-Chairman im Vorstand. Nach der Aufnahme von eurobits in den Vorstand repräsentiere ich nun seit der jüngsten Wahl eurobits in diesem Gremium als einer von mehreren stellvertretenden Vorsitzenden.
Very happy having got the mandate for another term as Vice-chairman of ECSO! https://t.co/zx0MFrE2cy
— Gerd Mueller (@Gerdzuendorf) December 10, 2020
Was zeichnet die ECSO aus?
Wir haben es geschafft, ein europaweites Netzwerk im Bereich Cybersecurity aufzubauen, das sehr erfolgreich geworden ist. Durch die Startup-Events konnten wir europäische Investoren aktivieren. In Kooperation mit eurobits hat am 1. Dezember die achte Auflage dieses Events stattgefunden. Vor Bestehen der ECSO gab es zwar viel Willen, im Bereich Cybersecurity etwas auf die Beine zu stellen, aber der Ansatz war immer sehr national und wenig europäisch. Seit es die ECSO gibt, ist das anders. Mittlerweile haben wir Initiativen wie Women4Cyber oder das Label „Cybersecurity Made in Europe“.
Was einzigartig an der ECSO ist: Sicherheitsbehörden der einzelnen Länder haben wir automatisch mit im Board of Directors. Beispielsweise ist der Präsident der Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information (ANSSI), also der französischen Behörde für Cybersecurity, als Kollege im Vorstand. Was wir auch von Anfang an eingebracht haben, sind Regionen und Regionenförderung. Hier findet die Industrieförderung statt, da wird es konkret. Sei es in der Bretagne oder im Ruhrgebiet. In diesem Jahr hätten wir schon ein internationales Projekt mit eurobits angestoßen, aber Covid hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht – das ist aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.
Welchen Vorteil erlangen Mitglieder von eurobits dadurch, dass Sie eurobits im Vorstand der ECSO vertreten?
Normalerweise bin ich sehr oft in Brüssel. Wenn der ECSO-Generalsekretär Luigi Rebuffi freitagmittags anruft und fragt, ob ich nachmittags noch mitkomme zur EU-Kommission, dann gehe ich mit. Durch Covid ist es zwar aktuell nicht möglich, auf diesem Wege direkte Beziehungen zu pflegen, aber wenn sich die Situation wieder normalisiert, werde ich wieder in den EU-Institutionen unterwegs sein.
In der ECSO gibt es sechs Arbeitsgruppen, die sich im Normalfall mehrmals im Jahr treffen, mindestens zweimal persönlich in Brüssel. Für Vereinsmitglieder von eurobits besteht jederzeit die Möglichkeit, dass ich dabei helfe sie in die entsprechenden Arbeitsgruppen einzubringen und zu platzieren. Die ECSO bietet den Vorteil, dass eurobits bis zu drei Mitglieder in jede Arbeitsgruppe entsenden kann. Ich bin gerne bereit, die entsprechenden Netzwerke bereitzustellen, damit sich die Mitglieder einbringen und etwas Positives mitnehmen können.
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Das Projekt Regio.Call im eurobits e.V. – Europäisches Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und EFRE.NRW im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.